Nach erfolgreicher Ausbildung meiner Partnerin zur Yogalehrerin, wollte ich Yoga "ausprobieren".
Als damals selbstständiger Handwerker mit einem kleinen Betrieb, hatte ich stets die Anforderung an mich
möglichst alles für unsere Kunden zu tun. Regelmässig im November "quittierte" mir mein Körper das Ergebnis
des Arbeitsjahres in der Form, dass ein kurzer heftiger Stich im unteren Rücken/Beckenbereich erfolgte und eine
Woche der absoluten Unbeweglichkeit ankündete. Dank eines guten (mittlerweile gut befreundeten) Chiropraktikers
war ich in einer Woche wieder hergestellt. Im Frühjahr 2018 trat ich mit dem Wunsch ein Yoga-Übender zu werden
an meine Partnerin heran. Nun sehe ich so aus, dass ich meine sportliche Seite gut verdecken kann und meine
Gelenkigkeit einem Doppel-T-Träger ähnelt. Schon bei den ersten "leichten" Atemübungen musste ich feststellen,
dass ich keine Ahnung von meinem Körper hatte. Aber es stellte sich direkt ein, dass dies in mein Alltag übertragbar war
und ich diese Übungen z.B. beim Warten an einer Ampel machen konnte. Alleine eine einfache Bewegung koordiniert
mit dem Atem zu gestalten war für mich keine einfache Angelegenheit. Was sich noch unmittelbar einstellte war die
Tatsache, dass ich nach einer Yogastunde so ausgeglichen und relaxt war, wie ich es so nicht kannte. Im Laufe des
ersten Jahres verging kaum eine Yogastunde in der mein Körper nicht "knackste". Nach und nach wurde immer weniger
"geknackst" und zu meiner Verblüffung verlief der November ohne Stillstand. Dies ist bis heute so geblieben (Sorry, Gerd ;-)
und ein dickes herzliches Dankeschön an meine Partnerin.
Dadurch bin ich zwar nicht viel netter zu meinem Körper geworden, jedoch fing ich an vieles zu hinterfragen.
Was brauche ich wirklich?
Wiviel brauche ich wirklich?
Mit 50 wollte ich immer schon was anderes machen. Durch etliche Reisen, Kurzurlaube, Fahrten mit einem alten Camper
und durch Yoga und Meditation ist dabei ein Bild entstanden, welches ich /wir unsere Vision oder Zukunft nennen möchte.
Beste Grüsse
Johannes